Geschichte

Ihren Ursprung hat die Musik im Brauch, die Wintergeister mit dem Blasen von Kuhhörnern auszutreiben. Erstmals erwähnt wurde sie im 16. Jahrhundert, als man zur Karnevalszeit mit Rasseln, Blecheimern, Trommeln, Kuhglocken oder Pfeifen umherzog, um die Geister des Winters zu vertreiben. Die Musik sollte entsprechend schräg sein, laut und jämmerlich. Damals schon wurden Masken und Kostüme verwendet: Tücher und alte Lumpen sowie eine Menge Fantasie nahm man, um sich zu verkleiden und die Geister zu verschrecken.

Als im Jahre 1874 erstmals eine Blaskapelle zum Morgestraich in Basel mitmarschierte, wurden zunächst heftige Proteste laut, zehn Jahre später wurde es aber polizeilich erlaubt. Der Begriff "Guggenmusik" ist erstmals an der Basler Fasnacht von 1906 belegt.

1934 erlebten die Guggemusiken ihren großen Aufschwung und zogen am nicht genutzten Fasnachtdienstag – der nun als spezieller Guggetag gilt – in großer Zahl durch Basel „mit schmetterndem Getöse“, „bäumig schränzend“ und „vorüber rasselnd“.

In den 1950er Jahren schwappte das Guggefieber dann nach Süddeutschland, Italien und Österreich über. Heute gibt es viele Arten von Guggemusik, von schräg bis zur Big Band Gugge, die in der Fasnacht die Leute begeistern. Oft werden Volks- und Kinderlieder sowie bekannte Popsongs gespielt.

Insbesondere im oberschwäbischen Raum gibt es schon seit Jahrzehnten sogenannte „Lumpenkapellen“ bzw. die „Katzenmusik“, die von der Intention her durchaus mit den Guggenmusiken vergleichbar sind.

Zu Beginn der 90iger Jahre verbreitete sich die Guggemusik in Sachsen. Als Wiege der sächsischen G. gilt Meerane, wo 1995 die erste sächsische Guggemusik gegründet wurde. Aus dieser Gründung sind bis heute in Meerane und Umgebung drei weitere Guggemusiken entstanden.

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